Mittwoch, 27. Mai 2009

Niagara Falls


Da ich noch ein bisschen urlaub übrig hatte und Eric, der gerade seinen Papa in South Carolina besucht, sowieso fast immer langeweile hatte wurde kurzerhand die Idee eines gmeinsamen Urlaubs geboren.
Denn wenn man sich nach ca. 8 Monaten mal wieder im selben Land befindet sollte man sich ja auch einmal treffen.
Gesagt getan, unser Ziel hieß Niagara Falls, NY!
Am 21. 05 machte ich mich früh mit Zug auf nach Boston und von dort zum Flughafen.
Doch am Bahnhof empfing mich nicht nur ein Streichquartett sondern auch eine SMS von Eric, der schon 3 Stunden später als erwartet ankommt.
Am Flughafen ging alles gut und wenig später saß ich in meinem Mini-Flieger nach Buffalo. 
Zum Glück ging die Zeit schnell vorbei und nach 8 Monaten haben Eric und ich uns das erste mal ohne einen Computer zwischen uns wieder gesehen.

Da wir dank dem lieben Eric sämtliche Busse, die uns ans Hostel hätten bringen könnten, verpasst haben mussten wir mal wieder warten aber irgendwann gegen 8 kam dann ein Bus, der in die richtige Richtung fuhr.
Allerdings waren wir geschockt als wir in Niagara Falls ankamen. Wir sind an Straßen entlang gefahren, wo 1 von 10 Häusern bewohnt waren. Am Hostel angekommen war ich allerdings positiv überrascht.
Bei uns auf dem Gang wohnte ein älterer Herr, der in Niagara Falls aufgewachsen ist und gleich einmal Touristen-Auskunft für uns gespielt hat. Er hat uns auf sämtlichen Karten, die er auftreiben konnte, alle wichtigen Orte und Aussichtspunkte gezeigt.

Niagara Falls ist nicht nur das englische Wort für die Niagara Fälle sondern auch der Name der beiden  Schwesternstädte auf amerikansicher und kanadischer Seite. Niagara Falls, Ontario und Niagara Falls, New York sind durch die Rainbow Bridge miteinander verbunden und die führt über den Niagara River in dem sich die American Falls und die kanadischen Horsehoe Falls befinden. Und genau dorthin begaben wir uns am Freitag morgen. 
Nach schnellem Besuch im Vistor Centre haben wir uns einer Tour angeschlossen.
Zuerst ging es mit dem kleinen Bus auf Goat Island... rechts von Goat Island gehen die amerikanischen Fälle runter und links rauschen die Kandischen in die Tiefe.
Unser erster Stop hieß "Cave of the Winds". Wir wurden also mit gelbem Regencape und, was ich sehr toll fande, auch Sandalen ausgestattet. Im Fahrstuhl gings runter und von da an ganz nah ran an die "Bridal Veil Falls" (Teil der American Falls).

Dieses Gerüst wird jedes Frühjahr neu gebaut. Ich habe keine Ahnung wie diese Menschen das jedes jahr anstellen, denn es kommt schon eine ganze Menge Wasser runter.

Und während Eric die Falls richtig genießt...
... macht die Berit lieber ein Paar Bilder mit Bert und posiert vor den Horsehoe Falls. 
(Man Beachte Berts Regencape! )



American Falls
dieses Nebel-Sprühregen-Wolken-Gebilde haben wir auch von unserem Zimmer aus gesehen (20 minuten Fußweg entfernt)


Nachdem wir unzählige Bilder von allen Aussichtspunkten aus gemacht haben sind wir mit unserem Büsschen zum Daredevil Museum gefahren. Es war eigentich mehr ein Supermarkt, in dem der hintere Teil mit Fahrzeugresten der Daredevils ausgestattet war. Daredevils wurden die Menschen genannt, die mit Fässer, Reifen, JetSkis und allerlei anderem Gefährt versuchten die Niagara Fälle hinunter zu stürzen UND zu überleben. 
Joe, unser Tourguide meinte nur, dass jährlich etwa 12 Menschen gefunden werden, die ihrem Leben ein Ende setzen wollten.

Nach dem Museum gings zum Whirlpool, eine etwa 5 minütige Fahrt entfernt. Das war der Platz an dem die Fälle einmal starteten. Es war jetzt nicht so besonders.

Und dann ging es endlich zur "Maid of the Mist".
Das Boot, dass uns ganz nah an beide Fälle bingen sollte. Doch zuvor hatten wir auf dem Observation Tower noch einmal die Möglichkeit sehr gute Bilder von beiden Fällen zu bekommen.




Diesmal wurden uns blaue Regencapes verpasst, mal wieder sehr stylisch ; )


Wir hatten Glück und bekamen einen relativ guten platz. Joe meinte nur an Wochenenden kann man schon mal bis zu 3 Stunden anstehen und dann wird man mit 299 anderen Personen auf das Boot gequetscht. Ich muss sagen wir hatten wirklich Glück, denn als wir am Samstag ( Memorial Day Weekend ) nochmal zu den Fällen sind waren die Schlangen schon um einiges länger.







Leider konnte man die Horeshoe Falls nie so richtig sehen, da es einfach zu dunstig, nebelig... ich finde einfach nicht das richtige Wort!... war. Aber da das Boot auch mal über die Grenze, die genau in der Mitte des Flusses verläuft, gefahren ist kann ich jetzt auch sagen, dass ich einmal kurz in Kanada war.

Die "Maid of the Mist" war die Letzte Station unserer Tour. Wir entschlossen uns noch einmal schnell zum Hostel zurück zu gehen und dann rechtzeitig zum Feuerwerk wieder zu kommen.
Nachts werden die Fälle angestrahlt und das sah dann so aus.



Das Feuerwerk startete pünktlich um 10.
Natürlich kam der ganze Spaß von der kanadischen Seite, denn so weit ich weiß sind Feuerwerke in den USA nur am Independence Day am 4. Juli erlaubt.
Ich muss and dieser Stelle erwähnen, dass Niagara Falls, Onatario in keinster Weise mit dem auf der amerikanischen seite zu vergleichen ist. Man sieht nur Hotels und Casinos. Und sowieso scheint das ganze auf amerikansicher Seite touristisch ein bisschen besser genutzt worden zu sein, als auf amerikanischer.
Allerdings muss man dazu sagen, dass es auch auf amerikanischer Seite ein Casino gibt.
Dazu gibt es wiederum eine kleine Erklärung. Der Staat New York verbietet es Casinos zu bauen oder zu betreiben. Allerdings gibt es noch Gebiete, die nicht unter das Gesetz von new York fallen, nämlich Gebiete, die den Indianer-Stämmen als Wieder-gutmachung gegeben wurden. Also wurde das Casino in Niagara Falls einfach auf so einem Stückchen Erde gebaut. 

Samstag beschlossen wir nach Buffalo zu fahren. Diese Stadt werde ich nie wieder besuchen.
Wir laufen also an einem Samstag morgen an der Main Street entlang und es kommen 4 Menschen und fragen ob wir einen Dollar haben und das wars. Von überall her kam irgendwelche Musik und wir fühlten uns wirklich wie in einer Geisterstadt. Aber wir hatten ein Ziel. Wir wollten zur " Anchor Bar" in der 1964 die Buffalo Chicken Wings erfunden wurden. 
Danach ging es auf zum Delaware Park. Dieser Park wurde vom selben Menschen designt, der auch den Central Park in new York City entworfen hat.
Auf unserem Weg dorthin ging es durch einen Friedhof. Wir wollten ein bisschen abkürzen. Blöderweise hatte der ganze Spaß auf der anderen Seite keinen Ausgang. Da wir aber wirklich keine Lust mehr hatten, nocheinmal ganz herum zu laufen, sind wir einfach mit der Metro wieder zum Busbahnhof zurück gefahren und dann wieder zurück nach Niagara Falls. Am Samstag abend ist Eric noch einmal schnell über die Rainbow Bridge nach Kanada. Da ich mein Visum aber nicht zu meiner Agentur geschickt hatte und es da in letzter Zeit sowieso ein bisschen Probleme gab und ich einfach nur viel zu viel Angst hatte nicht wieder zurück zu kommen, bin ich einfach in Amerika geblieben.

Am Sonntag sind wir noch ein letztes mal zu den Fällen gegangen und haben dieses Naturschauspiel einfach noe einmal auf uns wirken lassen.
Und schon ging es wieder zum Flughafen und es heiß Abschied nehmen. Aber es sind ja auch nur noch en bisschen mehr als 3 Monate!

Wieder gut in Plymouth angekommen empfing mich erst mal wieder der gewohnte Alltag. Aber nach 4 Tagen Urlaub kann ich mich auch nicht beschweren.

Als ich heute mit Audra unterwegs war, sind wir an der örtlichen High School vorbeigefahren und dort stand ein völlig demoliertes Auto neben der Einfahrt.
Das ist der amerikanische Weg "Don't drink and drive" zu vermitteln. Denn zur Zeit finden überall Proms statt. Audra meinte, dass es bei ihr an der Schule auch so geregelt wurde. Jedes Jahr wurde das selbe Auto hingestellt bis ein neuer Unfall passierte, dann wurde dieses Auto ausgetauscht.
Auf der einen Seite war ich wirklich geschockt, auf der anderen Seite hat es mich aber auch nicht wirklich überrascht, dass das hier in Amerika nicht wirklich nur mit einem Plakat oder so getan ist.

So das war mein kleiner Reisebericht.
Nächste Woche Donnerstag fahren wir nach Washington DC zur Graduation von Arthurs Nichte. Ich freu mich schon sehr auf das ganze Drumherum und ich will sehen wie alle ihre Hüte oder Kappen oder was auch immer das ist, hochwerfen.


Dienstag, 5. Mai 2009

Es wird wieder Zeit...

Jetzt sitze ich mal wieder auf meinem großen Bett und kann mich endlich einmal aufraffen einen kleinen Blog-Eintrag zu verfassen. Ich hab mir wirklich fest vorgenommen, das gleich nach dem "Urlaub" zu machen. Der "Urlaub" steht zu recht in " ", denn ich habe, erst recht seit der Karibik, eine andere Auffassung von diesem Wort.
Am Morgen des 20. 04 hieß es auf nach Danvers.
Danvers ist ein kleines Örtchen in der Nähe von Salem, ca. 30 Minuten nördlich von Boston. 
Nur noch einmal zur Erinnerung: wir mussten das Haus verlassen da der Parkettboden in der Küche neu versiegelt werden musste. Und da nun mal die Küche, wie glaube ich in jedem Haus DER Treffpunkt ist und es nicht unbedingt einfach wäre das gesamte Familienleben auf einmal in den Flur zu verlegen, wurden die Taschen gepackt und die Ferienwoche wurde genutzt um die Umgebung zu erkunden.
Da wir das Haus schon sehr früh verlassen mussten und der Anfahrtsweg mit 75 Minuten für amerikanische Verhältnisse nicht der Rede wert ist, waren wir schon viel früh am Hotel.
Die Stunden bis zum einchecken wurden in einem nahe gelegten Park verbracht. Der Spielplatz wurde aber nach 2 Stunden auch ganz schön langweilig. Aber Alexander und Bradley haben tapfer gespielt und gespielt und gespielt... und irgendwann war dann auch Zeit zum einchecken.
Da der Urlaub relativ kurzfristig gebucht wurde, hatten wir nur ein Hotelzimmer mit 2 Doppelbetten. Also hieß es für Audra und Berit abwechselnd mit Bradley und Alexander ein Bett teilen.
Es ist wirklich unglaublich wie ein 3.- und 5. Jähriger 95 % der Platzes in einem Bett einnehmen können. Mal hatte ich Füße, mal Hände im Gesicht, einmal wurde ich fast rausgekickt und am nächsten morgen waren alle Kinder ausgeschlafen, nur unter Audras und meinen Augen wuchsen die Augenringe.
Am Dienstag ging es mit dem Bus in Bostoner Childrens Museum. Leider war das Museum dank der Aprilferien total überfüllt, aber auch dieser Tag ging vorüber. Am Mittwoch trafen wir Audras Großtante und am Donnerstag ging es endlich nach Salem.
Salem ist bekannt für die Hexenverfolgung im Neuengland des 16. Jahrhunderts. Viele interessante Museen zeigen wie mit Hexen verfahren wurde. Salem ist wirklich eine süße kleine Stadt und besteht mal nicht nur aus diesen bekannten Holzhäusern.





Am Freitag wurde ganz schnell wieder nach Hause gefahren. 
Zusammengefasst war diese Woche wirklich nur ein Noturlaub und mehr oder weniger wurde gezwungenermaßen vor die Tür gegangen. Aber man kann auch nicht immer den absoluten Karibik-Entspannungs-Urlaub haben...

Nachdem ich den Samstag mit viel schlafen verbracht habe wurde ich Sonntag morgen auf dem weg zur Kirche von der Hitze erschlagen.
Auf einmal waren statt der frühlingshaften 14 º Celsius fast sommerhafte 30 grad. Also es ist ja kein Problem mit der Hitze in Häusern in Amerika, denn meistens wird es mit der Klimaanlage einfach übertrieben und im Sommer friert man sich drinnen den Popo ab, allerdings sobald man das Haus verlässt trifft einen dann der Schlag. Das tolle Wetter hielt überhaupt noch bis Dienstag, dann wurde es wieder kalt... leider.
Um zu meinem anschließenden Cluster-Meeting zu kommen musste ich erst den Zug, dann die T und dann noch den Bus nehmen. Denn die liebe Joy kann in dem großen Boston nicht einen Diner aussuchen, der etwas einfacher übers öffentliche Verkehrsnetz zu erreichen ist. Wir trafen uns also zum Essen, denn Joy wollte bei ihrem letzten Meeting lieber sitzen und reden.
Da ich wieder hemmungslos zu spät kam, hatte ich ungefähr 15 Minuten um zu essen und dann ging es schon ans große Verabschieden. 
Joy drehte sich doch wirklich um und meinte mit einer leicht weinerlichen Stimme, dass es doch jetzt leider Zeit zum Verabschieden sei. Wie man sicherlich merkt fiel mir das ganze nicht sonderlich schwer ich fand es nur mal wieder toll, wegen 15 minuten ca. 2 Stunden durch halb Massachussets zu düsen. Nun ja das wars erstmal mit Joy...



Nun ja allerdings gibt es ein paar Probleme im Bezug auf meine Gastfamilie und die Organisation. Denn da meine Gatfamilie vor mir ein AuPair für 6 Wochen hatten zählt das Jahr für meine Gastfamilie von eben letztem Juli an.  Joy meinte nur, dass Audra entweder für die letzten 2 Monate noch einmal unmengen an Geld bezahlt oder ich mir für den Rest eine neue Gastfamilie suche. Ist schon nett wenn man merkt wie Joy doch um das Wohl von jedem besorgt ist... ; )

Ach das habe ich glaube noch gar nicht erzählt:
Wir haben jetzt ein gelbes Kajak in der Garage stehen. Da wir das Wasser ja wirklich direkt vor der Haustür haben wird dann im Sommer immer fleißig in der Plymouth Bay rumgepaddelt.
Na wenn ich da an unseren Campingurlaub vom letzten Jahr denke... nun ja wir werden sehen.
Aber lustig wird es ganz bestimmt.

So und an dieser Stelle möchte ich noch einmal nach San Francisco zur Nikola winken. Diese hat sich nämlich ganz besonders darum bemüht, dass dieser Eintrag zu Stande kommt.
; )